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Nicht-Fachkräfte als Ressource nutzen

Viele Kindertageseinrichtungen, (teil-)stationären Einrichtungen der Jugendhilfe und Jugendämter sehen sich angesichts von nicht-besetzten Stellen gezwungen, Nicht-Fachkräfte in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren, um ihre Angebote aufrechterhalten zu können. Diese Strategie wird kontrovers diskutiert, kann sie doch mit dem Fachkräftegebot nach § 72 SGB VIII kollidieren. Ansatzpunkt ist es daher, Nicht-Fachkräfte für Tätigkeiten einzusetzen, die die pädagogische Expertise nicht zwingend voraussetzen.

Hier entsteht eine Sammlung von Praxisbeispielen. Die kontroverse Diskussion dieser Strategie wird nach und nach exemplarisch abgebildet.

Beispiele aus der Praxis

ASD-Fachkräfte entlasten – Studierenden Möglichkeit für bezahlte Praxiserfahrung geben

Stadt Köln

Seit 2022 werden im ASD der Stadt Köln Werkstudent:innen eingestellt, die ASD-Fachkräfte bei administrativen Tätigkeiten unterstützen, so das Tätigkeitsfeld kennen lernen, sich ohne Fallverantwortung ausprobieren können und damit gleichzeitig die ASD Fachkräfte bei ihrer Arbeit entlasten.

Die Einstellung von Werkstudent:innen zielt zum einen auf die Personalgewinnung, da Berufseinsteiger:innen die Möglichkeit gegeben wird das Tätigkeitsfeld des ASDs kennenzulernen und gleichzeitig Geld zu verdienen (Entlohnung nach EG 6). Zum anderen hat diese Maßnahme das Ziel der Entlastung von Fachkräften im ASD, um schließlich die Personalbindung der vorhandenen Fachkräfte zu stärken. Die Werkstudent:innen übernehmen vielfältige administrative Aufgaben im ASD wie z. B. das Erfassen von statistischen Daten, die Erstellung von Protokollen, Datenabfragen, die Unterstützung bei der Suche nach stationären Einrichtungen und ambulanten Hilfen (inklusive dem Stellen von Anfragen), das Einholen von Informationen bei Trägern (z.B. Sachstandsberichten), die Terminkoordination, die Unterstützung bei der Aktenführung sowie die Erstellung von Entwürfen notwendiger Schriftstücke auf Grundlage der Aktendokumentation (z.B. Falldarstellungen).

Für die erfolgreiche Etablierung der Werkstudent:innen im ASD benötigt es Fachkräfte im ASD, die Entlastung fordern und bereit sind diesen innovativen Ansatz durch ihre Anleitung zu unterstützen. Gleichzeitig braucht es motivierte Studierende, die Interesse am Arbeitsfeld ASD haben und einen lukrativen Nebenverdienst mit Lern- und Erfahrungseffekt suchen. Zur Akquise empfiehlt es sich, sich an die Hochschulen der Sozialen Arbeit in Ihrer Umgebung zu wenden.

Der Mehrwert, der durch die Beschäftigung von Werkstudent:innen entsteht, liegt in der Entlastung der ASD-Fachkräfte, der Gewinnung von Zeitressourcen für die pädagogische Arbeit im ASD, der Steigerung der Zufriedenheit von etablierten Mitarbeiter:innen, der Mitarbeiter:innenbindung und der Personalakquise

Kontakt:
Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln
Steuerungsunterstützung
Janine Thomaßen + Désirée Kiesewalter
Ottmar-Pohl-Platz 1
51103 Köln
Bezirksjugendaemter-bewerbungen@stadt-koeln.de
0221/221-91289 + 0221/221-91201